Neophyten sind gebietsfremde Pflanzenarten, die nach dem Jahr 1500 eingebracht wurden und wildlebend etabliert sind. Invasive Neophyten oder invasive gebietsfremde Organismen, sind Pflanzenarten, die nicht heimisch sind und sich dazu überdurchschnittlich stark verbreiten. Diese Pflanzengruppe stellt in den meisten Fällen eine Bedrohung der lokalen Biodiversität dar. Sie kann durch ihre starke Konkurrenzkraft die standorttypische Vegetation verdrängen. Das bedeutet meist nicht nur den Verlust von Pflanzenarten, sondern auch eine Abnahme der Nahrungsgrundlage für Insekten und andere Tiere.
Darüber hinaus gibt es invasive Neophyten, welche wirtschaftliche Schäden anrichten können. Durch ihre massive Wuchskraft beeinträchtigen sie Infrastrukturbauten wie Strassenbeläge oder Leitungen. Weiter sind Neophyten auch auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen problematisch. Entweder weil sie Kulturpflanzen verdrängen und so einen Ertragsausfall bedeuten oder weil sie giftige Stoffe enthalten, welche das Tierwohl beeinträchtigen. Die gefährlichsten Arten sind für den Menschen gesundheitsschädlich. Allergische Reaktionen reichen von Hautreizungen bis zu starken Asthma-Anfällen.
Die Verbreitung von invasiven Neophyten muss unbedingt verhindert werden
In der Schweiz und auch im Kanton Aargau sind verschiedene invasive Neophytenarten unterschiedlich stark verbreitet. Die Fachstellen von Bund und Kantonen beschäftigen sich schon lange mit der Neophytenproblematik. Es sind verschiedene Merkblätter publiziert, welche Pflanzen charakterisieren und Massnahmen angeben (siehe auch bei den Links weiter unten).
Neophytensack in der Gemeinde Leuggern
Ab Juli 2022 wird interessierten Einwohnerinnen und Einwohnern ein spezieller Abfallsack zur Verfügung gestellt für die Entsorgung von invasiven Problempflanzen. Die Säcke können bei der Sammelstelle Zeughaus in Leuggern mit einem Merkblatt zum Thema Invasive Neophyten zu den ordentlichen Öffnungszeiten kostenlos bezogen und wieder abgegeben werden. Sie werden anschliessend in die Verbrennung gegeben. In den Neophyten-Sack gehören nur krautige Teile von invasiven Problempflanzen (gemäss schwarze Liste und Watch List von Infoflora Microsoft Word - schwarze_watch_liste_2008.doc (infoflora.ch), keine Gehölzteile (z.B. Kirschlorbeer). Sie können aus dem eigenen Garten oder aus der Natur, zb. Wald, Strassenränder stammen. Nicht erwünscht ist wenn ohne Das Einverständnis durch den Landbesitzer in Landwirtschaftlich genutzten Flächen die Kulturen oder Wiesen begangen werden.
Info Veranstaltung über die invasiven Neophyten Bekämpfung
Es ist wichtig, diese exotischen Pflanzen gut zu kennen, damit nicht einheimische, ökologisch wertvolle Pflanzen entfernt werden. Deshalb bitte unbedingt das Berufkraut-Merkblatt oder andere Merkblätter mit den Bildern gut studieren vor einer Bekämpfungsaktion. Oder lassen Sie sich von jemandem beraten, der diese Pflanzen identifizieren kann. Am 3.September 2022 findet für alle Interessierten ab 09.30 Uhr bei der Sammelstelle in Leuggern eine Info Veranstaltung über die Bekämpfung der invasiven Neophyten statt. Die Naturschutzkommission freut sich auf eine rege Beteiligung.
Der Bund, Kantone, Gemeinden und Landwirte bekämpfen diese Pflanze, die sich rasant ausbreitet (siehe TV-Beitrag Invasive Neophyten - Nordwestschweiz sagt aggressivem Gewächs den Kampf an - News - SRF ). Wichtig ist, sie mitsamt den Wurzeln zu entfernen und dann zu verbrennen (bitte weder liegen lassen noch auf den Kompost werfen).
Links
Invasive Neophyten - was tun? (Kanton Aargau)
Praxishilfe Neophyten (Kanton Luzern) (Handbuch mit Details zu 16 invasiven Problempflanzen)
Problempflanzen bekämpfen (Kanton Aargau)
Einjähriges Berufkraut (Merkblätter Kanton Aargau)
Neophyten, schwarze Liste (Infoflora.ch)
Invasive gebietsfremde Arten (Bundesamt für Umwelt)
berufkraut.ch